Interessant fand ich, dass die antike Legende vom Wettstreit der zwei Maler Parrhasios und Zeuxis (von Plinius, dem Älteren) im Barock wohl viel rezipiert
und hoch geschätzt wurde. Darin wird berichtet, dass Zeuxis so gut malen konnte, dass zu seiner Darstellung eines Jungen mit Weintrauben in der Hand die Vögel
geflogen kamen, um von den Trauben zu naschen. Zeuxis hielt sich daher für den größten Maler seiner Zeit.
Parrhasios forderte ihn heraus und behauptete, er habe ein noch besseres Bild geschaffen, das er hinter einem Vorhang versteckt habe. Zeuxis versuchte, den
Vorhang zur Seite zu ziehen, um das Werk zu besehen und musste feststellen, dass der Vorhang selbst das Kunstwerk war. So getäuscht musste Zeuxis sich
geschlagen geben.
Im Barock wurde diese Legende so interpretiert, dass es der Zweck der Kunst sei, den Menschen zu täuschen - jedoch im Gegensatz zum Betrug den Menschen wissen
zu lassen, dass er getäuscht wird. Das klingt ganz ähnlich wie moderne Definitionen der Zauberkunst.